Die medizinische Versorgung in Chepel und den umliegenden Dörfern ist ziemlich desaströs. So gibt es in Chepel keinen Gesundheits-Posten, einen sog. “Health Post”. Die nächste Station mit medizinischer Unterstützung, konkret einer Krankenschwester, befindet sich 2 Tagesmärsche von Chepel entfernt. Der am schnellsten zu erreichende Arzt ist in Kathmandu. Es gibt zwar die Schwägerin von Karma, Lami, die eine Basisausbildung in Kathmandu erhalten hat und der wir bei unseren Besuchen immer wieder Medikamente (v.a. Schmerzmittel, Mittel gegen Durchfall, einfach zu handhabende Antibiotika) bringen, aber das ist weit entfernt von einer adäquaten Gesundheitsversorgung für die Bewohner, und sei diese noch so einfach.
Unser nächstes großes Projekt ist daher der Aufbau eines Health Post, erneut gemeinsam mit der Regierung, denn nur wenn dieser Posten an die allgemeine nepalesische Gesundheitsversorgung auf dem Lande angeschlossen ist können wir gewährleisten, dass u.a. die Bereitstellung der notwendigen Arzneimittel stattfindet und der Posten nachhaltig betrieben werden kann. Wir möchten aber nicht nur eine Akutversorgung in Chepel aufbauen, sondern auch eine Präventionsstrategie fahren, d.h. zum Beispiel Kurse anbieten (lassen) zu den Themen Hygiene, Krankheitsvorbeugung, Familienplanung, Müllvermeidung, etc.
Dieselbe Situation besteht für den Tierbestand, welcher in Chepel aus der sehr erfolgreichen Schweinezucht, aus Büffeln, Ziegen und Hühnern besteht. Viele Familien besitzen zwar Nutztiere, aber nur in sehr geringer Anzahl. Wenn eines dieser Tiere erkrankt oder stirbt, kann das für die Familie den kompletten Verlust ihres Einkommens bedeuten.
Mit dem Aufbau eines Health Post für Tiere könnten in Zukunft nicht nur Arzneimittel für die Akutversorgung des lebenswichtigen Tierbestands bereit gestellt werden, sondern auch hier prophylaktische Maßnahmen wie Schulungen im Umgang mit den Tieren, Erkennen von Krankheiten, Aufbau optimaler Tier-Behausungen, Verbesserung der Fortpflanzung, etc.
Darüber hinaus planen wir zusammen mit den Bewohnern von Chepel die Vermarktung ihrer Produkte wie z.B. Schweinefleisch, Eier, Kíwis und Kardamom aufzubauen.